Am Rande des Kirschfest gab es die Präsentation von drei Formaten, voran natürlich wie im Vorjahr die Vernissage der 1000 Naumburger Fassaden von Ad van der Kouwe. Letztes Jahr die ersten 200 der Naumburger Fassaden präsentierte er nun die Fassaden 201 bis 400. Und wie im letzten Jahr flankiert von einem opulent erstellten Bildband, den Ad auf Wunsch am Rande der Ausstellung in der Kunsthalle Naumburg im Steinweg allen Käufern mit einer persönlichen Widmung versah.
Dieses 1000er Format ist schon eine aufwendige Sache, wenn man bedenkt, dass Ad für die übrigen 600 Fassaden gerade einmal 900 Tage noch Zeit hat. Da darf nichts dazwischen kommen und fast wäre es schlimm ausgegangen: nach einem Sturz wurde er vor Wochen am Knie operiert, bekam einen Tumor und in Folge eine Lungenembolie. Den Naumburger Sanitätern, deren Schnelligkeit und der richtigen Diagnose ist es zu verdanken, dass ihm geholfen werden konnte. Die Rede übernahm seine Frau Julia, er selber saß lächelnd vor Glück daneben. Die Ausstellung ist bis in den September hinein zu sehen. Wünschen wir ihm viel Kraft bei seinem Projekt, die Häuser unserer Stadt zu katalogisieren. Ein unglaublich starkes wie einzigartiges Format zur 1000 Jahrfeier. Auch Dank der Stadt Naumburg. OB Armin Müller hielt natürlich eine Rede und erzählte, wer alles in der Welt seinen ersten Band als Geschenk der Stadt erhalten habe. Die Stadt hat sich einen Teil der beiden Auflagen als Gastgeschenke gesichert und im Gegenzug den Druck bezahlt.

Die Domschule St. Martin hatte auch schon zum letzten Kirschfest mit den ersten 250 Wimpeln begonnen, alle von Schülern mit „ihrem“ Naumburger Wort beschriftet. Nun ein Jahr später sind es schon 500 Wimpel, die an der Schulfassade im Wind schaukeln und ein eindrucksvolles Bild ergeben. Ein besonderer Kirschfestschmuck und ein tolles 1000er Format. Danke an die Beharrlichkeit der Schulleitung und der versierten Hände im Schulhort, der in den vergangenen Wochen zur Wimpel-Werkstatt wurde. Und Dank an die Schüler, die dieses Format gleich angenommen haben.
Ebenfalls zum Kirschfest hatte der Generationentag, eine Idee von Simone Riske, Premiere. Konzipiert für 2028 im Naumburger Stadtpark, ist der Grundgedanke, dass Schüler und Senioren zusammen kommen zu einem geselligen Nachmittag bei Kaffee & Kuchen, sich gegenseitig Geschichten erzählen und Lieder singen. Aber nicht im Seniorenheim, sondern umgekehrt, dass die alten Menschen mal rauskommen und was anderes sehen und erleben. Birgit Michael hatte mit Erfolg solche Veranstaltungen in der Vergangenheit für den Turbinenhaus-Verein organisiert, unterstützt von Sandy Tauer von der Belk e.V. brachten sich beide nun organisatorisch ein. Man wollte nicht bis zum Jubiläumsjahr warten, wohl wissend, dass die Realisierung solch einer Veranstaltung im Stadtpark sehr aufwändig werden würde und beschloss eine Generalprobe in kleinerem Umfeld mit besserer Infrastruktur: Und so fand die Veranstaltung im Garten des evangelischen Gemeindezentrums am Domplatz statt. Höhepunkt der Veranstaltung war die Prokopszene aus dem Kirschfestumzug, die die alten Leute aufgrund ihrer Mobilitätseinschränkung für gewöhnlich nicht mehr zu sehen bekommen. Der Lehrer von der Schule` und die weiß gekleideten Schüler wie auch der Prokop-Darsteller Mike Schlenzig samt seinem Pferd spielten diese Szene vor begeisterten Publikum. Eine gelungene Generalprobe, die sicherlich im kommenden Jahr zum Kirschfest wiederholt werden wird. Ob im ev. Gemeindehausgarten oder schon im Stadtpark… wir lassen uns überraschen.