Viele Künstler, die durch Social Media bekannt werden, lernt man auch dort kennen. Im Internet. Chris Lee habe ich vor zwei Wochen in Natura kennen gelernt. Er saß auf dem Naumburger Marktplatz und zeichnete die Wenzelskirche.
Er kommt aus Großbritannien, lebt südlich von Bristol in der kleinen Stadt Wells. Wenn er nicht unterwegs ist und auf irgend einem Platz sitzt, mit sketchbook und pencil in den Händen, mal in Bamberg, mal in Venedig, oder sogar in New York. Mit dem Farbkasten aquarelliert er diese Skizzen danach und so entstehen seine wunderschönen Bilder. Er hat eine unverkennbare Handschrift und so sind seine Werke besonders. Eben anders als das, was einem gewöhnlicher Weise an den vielen Hotspots der Welt als Aquarell so angeboten wird.
Aber das ist ja auch nicht Chris sein Geschäft. Seines ist das Reisen, das Zeichnen, wie er die Welt sieht und der Betrachter folgt ihm bei Instagram (chrisleedrawing) oder auf einer anderen Plattform. Und der Betrachter erlebt Orte, an denen er vielleicht auch schon war, nochmals mit in einer magisch vertrauten Art. Farbenfroh, hell und filigran, genauso wie in der eigenen Erinnerung. Am Dom hat er auch gezeichnet und sich für den Post des Doms und nicht der Wenzelskirche entschieden. Ich hätte ihn vielleicht fragen sollen, ob er auf dem Markt zuerst gedacht hat, er säße schon vorm Dom…vielen Touristen ergeht es ja so. Sie halten die Wenzelskirche für den Dom. Chris hat sich ganz professionell entschieden. Dom sticht Wenzel…
Besucht ihn mal: www.chrisleedrawing.com / @chrisleedrawing