Im Haupt-Treppenaufgang im Naumburger Rathaus thront förmlich ein großformatiges Ölbild an der Wand, datiert auf das Jahr 1851. Maler des Gemäldes „Thomas Müntzers letzter Gang“ ist Friedrich Matersteig. Angekauft wurde es vom Naumburger Kunstverein durch den Stadtrat im Jahr 1856 und vor gut zwanzig Jahren im Jahre 2003 das letzte Mal restauriert.
In der Darstellung ein historisches Motiv aus dem Bauernkrieg, im Zentrum steht der gefesselte Thomas Müntzer, evangelischer Reformator, Bauernführer und Widersacher Martin Luthers, der in der Nähe Mühlhausen am 27. Mai 1525 gefoltert und mit 53 Anhängern enthauptet wurde.
Vor Müntzer geht der Zisterziensermönch Heinrich Pfeiffer, der Müntzers Ansichten teilte; neben Müntzer ist Wilhelm von Braunschweig zu sehen; der reitende Fürst ist Herzog Georg der Bärtige von Sachsen, ein Vertreter der katholischen Gegenreformation. Thomas Müntzer wird umringt von Soldaten und Schaulustigen, die Szene spielt in einer Waldlichtung.
Dank an Verena Kerber vom Naumburger Stadtmuseum für die Hintergrundinformationen.
Nachtrag: Noch eine kleine Korrektur zu deiner Bild-Notiz. bei dem dargestellten Fürsten handelt es sich (vermutlich) um Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Lüneburg, nicht „Wilhelm“, wie es auch fälschlicherweise auf der Bildlegende im Rathaus steht. (Norbert Kottmann)